Die “Spielinsel”
Während meiner Studienzeit hatte ich die Idee mich mit einer modernen Spielstätte selbstständig zu machen. Lange hat mich der Gedanke beschäftigt. Schließlich war ich seit Kindesbeinen in der Automatenbranche, durch meinen Onkel Horst Beineke, aktiv und durfte mir dort immer mein zusätzliches Taschengeld verdienen. Die Angst vor diesem Schritt war groß, denn wenn überhaupt, sollte es mein “Baby” sein und ich wollte es ohne die Hilfe der Familie schaffen! Die Problematik war halt, wie bekomme ich das finanziert, wer finanziert mich, welches ist der beste Standort und wie gestalte ich das Objekt? Gestalten hört sich aufwendig an, aber da waren dann mehr die kreativen und preiswerten Ideen eines Studenten gefragt.
Nach langen und geduldigen Suchen war der Standort klar und mutig ging ich in meine erste Mietverhandlung mit “Tante Liesel”. Kaum war der Mietvertrag über erst einmal 5 Jahre unterschrieben, war der nächste Weg der Gang zur Bank. Nachdem ich, so wie ich es im Studium ja schon in der Theorie gelernt hatte, meinen kleinen Businessplan erstellt hatte ging ich zur Bank und stellte mein Vorhaben vor. Leider fand meine Hausbank diese Branche doch ein wenig suspekt und verlangte Sicherheiten meiner Familie. Aber es sollte mein eigenes “Baby” werden und dazu gehörte für mich auch die 100 % und alleinige Verantwortung. Also verhandelte ich mit den Lieferanten der Automatenbranche und bekam von dort meine Finanzierung – man glaubte an mich und an meinen Standort!
Die ehemalige Tankstelle “Sternberg” in Höxter wurde mit einigen Kommilitonen “zusammengebastelt” – es durfte ja alles nichts kosten. Meine damalige Verlobte, Eva, hat mit Spiritus bei extremen Minusgraden in der Nacht noch die Fenster geputzt und mein Schwiegervater in spe, Heinz, hat mit dem Schweißbrenner noch die letzten Armlehnen an den selbstgebauten Sitzbänken im “Billardraum” (das alte Tankwarthäuschen der Tankstelle) angeschweißt. In der “Waschhalle” entstand der Hauptraum und im “Öllager” wurde die 2. Konzession mit 3 Geräten erstellt. Am Morgen des 17. Dezember 2004 war es dann soweit und die “Spielinsel” wurde mit 6 Geldspielgeräten, 4 TV-Spielen und einem Billardtisch eröffnet!
Und heute?
Heute gibt es nach 32 Jahren dieses “Baby” immer noch und es sieht besser aus als je zuvor. Gerade im Dezember 2013 ist die “Spielinsel” als beste Spielstätte des Monats Dezember 2013 in Deutschland ausgezeichnet und mit einem “OSKAR” prämiert worden.
Viel ist bis heute mit mir und dem “Baby” passiert. Sicherlich sind wir zusammen älter geworden. Aus dem einen Baby wurden mal insgesamt 9 aber aktuell betreibe ich “nur” noch 4 Standorte. Im Jahre 1984 gab mein geschätzter Kollege Willi Schulz aus Holzminden seinen Betrieb aus Altersgründen auf und ich musste mich entscheiden, ob ich mein Studium beende, oder diese Chance an mir vorbeiziehen lasse. Es war nicht einfach, aber ich habe dann im 7. Semester Wirtschaftswissenschaften in Paderborn mein Studium abgebrochen, um mich mit vollem Tatendrang meiner Fa. S (Schulz) L (Leßmann) – Automaten zu widmen.
Schon schnell wurde mir klar, dass diese Branche sich weit unter Wert vermarktet und kein positives Image in der Politik genoss, so dass ich mit 13 Kollegen zusammen den “Löwen-Club” gegründet habe. Nach 10 Jahren wurde ich in den “Merkur Beirat” als Gründungsmitglied berufen. Danach war ich einige Jahren aktiv im Vorstand des “Deutschen Automatenverbandes” tätig, bis ich mit 40 gemerkt habe, dass ich keine neuen Ideen mehr hatte und das Feld im DAV “jüngeren Kollegen” überlassen habe, um mich dann bis heute in der Wirtschaftspolitik der MIT einzubringen. Heute vertrete ich als Kreisvorsitzender die Interessen von 230 Unternehmen im Kreis Höxter, bin stellvertretender Bezirksvorsitzender der MIT-OWL und sitze im Landesvorstand der MIT-NRW. Aber auch in der Branche bin ich in Zeiten des starken Wettbewerbs mit den staatlich konzessionierten Casinobetrieben (hierzu mehr unter: http://www.deutsche-spielbanken.info/.) und Ihrer Lobby mit der doppelten Moral zum Thema “Spiel” wieder im Vorstand des „FORUM für Automatenunternehmer in Europa e.V.“ in Berlin aktiv.
“Spielen” mit Verantwortung
Meinen Mitarbeitern und mir ist es besonders wichtig, dass unsere Gäste Spaß am Spiel haben, aber es auch ein Spaß bleibt. Sehen Sie hierzu auch unter der Rubrik “Spielerschutz” nach.
Durch den TÜV Rheinland wird aktuell ein “Zertifizierungsverfahren” für Spielstätten erarbeitet, damit es in Deutschland in Zukunft nur noch gesetzeskonforme und ordentliche Spielbetriebe gibt, die das Thema “Spielen mit Verantwortung” auch in Zukunft sicherstellen!